Das Haus der Blodaus! Viele Arbeitsschritte sind bereits abgeschlossen: Erdarbeiten, Rohbau, Innenausbau wie Heizung, Estrich, Elektrik, Putz und vieles mehr sind fertig und wurden in Teil eins bis sieben gezeigt. Jetzt kommen die Fliesen, die Innentüren und die Endmontage Sanitär.

Die Fliesenarbeiten

Für die Fliesenarbeiten muss zunächst der Untergrund vorbereitet werden. Das heißt: Randdämmstreifen entfernen und die Oberflächen schleifen. Damit die Fliesen optimal halten, muss der Untergrund frei von losem Material sein. Er muss tragfähig, trocken und eben sein. Der Fliesenleger kontrolliert das mit der Wasserwaage und arbeitet eventuell vorhandene Unebenheiten nach. Geschafft.

Jetzt: Staub entfernen und Tiefengrund auftragen. Der Tiefengrund verfestigt die Oberfläche und verringert die Saugfähigkeit. So lässt sich der Kleber besser auftragen. Außerdem sinkt der Materialverbrauch, da weniger Kleber durch den Untergrund aufgesaugt wird. Die Vorwandinstallation für Waschbecken und WC ist jetzt durch Gipsplatten verkleidet. Und auch die werden natürlich gefliest und müssen zuvor mit Tiefengrund behandelt werden.

Im nächsten Schritt wird Dichtband gesetzt. Gerade hier im kritischen Bereich zwischen Wand und Boden wird so die Bausubstanz vor Feuchtigkeit geschützt. Das Dichtband läuft einmal komplett um die gesamte Wand-Boden-Fuge herum. Der Duschbereich muss noch einmal gesondert behandelt werden. Hier kommt noch ein Dichtband in die Ecke. Die Rohre bekommen Dichtmanschetten. Und später wird der ganze Duschbereich zur Abdichtung noch komplett mit einem Dichtanstrich überzogen. Zuvor aber muss der Fliesenleger noch den Unterbau für die bodengleiche Dusche anfertigen. Dazu wird wieder Estrich verwendet. Wichtig: Der Unterbau muss ein Gefälle von zwei Prozent zur Ablaufrinne haben, damit das Wasser aus der Dusche abfließt. Fertig. 

Während der Estrich aushärtet, geht's jetzt an anderer Stelle mit dem Fliesen los. Dabei muss zuerst Fläche ausgemessen werden, um festzulegen, wie die Fliesen angeordnet werden. Gleich die erste Fliese hat es in sich. Hier muss eine Aussparung für die Drückerplatte vom WC-Spülkasten rein. Daher: Maße übertragen und ausschneiden. Und? Passt haargenau. Prima. Dann geht's jetzt ans Kleben. Der Fliesenkleber ist ein sogenannter Flexkleber – ein flexibler Dünnbettmörtel auf Zementbasis. Durch Kunststoffzusätze hat er eine besonders hohe Haftkraft und behält auch nach dem Aushärten eine gewisse Flexibilität. Spannungen oder Bewegungen des Untergrunds können so besser aufgenommen werden, ohne dass Fliesen reißen oder abplatzen. Die erste Fliese hängt. Genau ausrichten und dann kommt gleich die nächste. Zum Wandende hin muss der Fliesenleger schon wieder messen. Die dritte Fliese würde zwar noch passen, aber dann wäre die letzte Fliese sehr schmal. Das sieht nicht gut aus. Besser: Fliese einkürzen. Dann bleibt mehr Platz für die letzte Fliese. Die erste Reihe sitzt. Genauso geht's jetzt mit den nächsten Reihen weiter. Für runde Aussparungen eignet sich am besten ein Lochsägenaufsatz.

Der Fliesenleger kommt gut voran und ist schon bei der dritten Reihe. Dabei trägt er immer nur so viel Kleber auf, wie er innerhalb der Anbindezeit – circa zwanzig Minuten – verarbeiten kann. Fertig. Nach einer Stunde hat der Fliesenleger die erste Fläche geschafft. Genauso ging es dann an den anderen Flächen weiter. Insgesamt hat der Fliesenleger für das Gäste-WC drei Tage gebraucht – und für das Bad im Obergeschoss vier Tage. Alle Fliesen wurden am Ende verfugt und gesäubert. Und an Kanten, wo zum Beispiel Boden und Wand aufeinandertreffen, wurden dauerelastische Silikonfugen gesetzt. So bleibt an diesen Stellen auch bei Bewegungen im Mauerwerk die Dichtheit erhalten 

Nächster Bauabschnitt: die Innentüren

Los geht's mit dem Zusammenbau der Zargen. Das Zargenquerteil wird mit dem Längsteil verleimt, mit einem Spannbügel verschraubt und außerdem mit Spannblechen fixiert. Das gleiche macht man auch auf der anderen Seite. Jetzt werden noch die Scharniere – die sogenannten Bänder – eingesetzt. Ob die links oder rechts sitzen sollen, hängt vom Raum ab. Hier sitzen sie rechts und das passt, denn idealerweise sollte die Tür immer zur nächstliegenden Zimmerecke öffnen – hier also nach rechts. Die Zarge ist fertig und kommt jetzt in die Türöffnung – mittig, sodass der Abstand zu allen Seiten hin gleich ist.

Während der Monteur schon die nächste Zarge zusammenbaut, kümmert sich sein Kollege jetzt um das genaue Ausrichten der Türzarge. Die Zarge muss waagerecht und genau lotrecht sein. Ansonsten kann es zu Fehlfunktionen kommen. Die Türen könnten klemmen oder ungewollt auf- oder zufallen. Mit den Holzkeilen wird die Zarge zunächst fixiert. Unten legt der Monteur ein Spreizholz ein. Daran platziert er die Zarge und dann richtet er sie mit den Holzkeilen aus. In die Mitte kommen ein Türfutterspreizer und weitere Holzkeile zum Ausrichten. Ist alles in Waage und Lot, kann der Zwischenraum zwischen Zarge und Türlaibung ausgeschäumt werden. Geschafft. Jetzt muss der Montageschaum aushärten. Eine Stunde später geht's weiter. Die Keile und Türfutterspreizer kommen raus und das Türblatt wird eingehangen. Ob die Tür gerade hängt, sieht der Monteur am Spalt zwischen Türblatt und Zarge bei leicht geöffneter Tür. Der Spalt muss überall gleich breit sein. Perfekt. Stimmt haargenau.

Nächster Schritt: Drückergarnitur anbauen. Die Bohrungen dafür setzt der Monteur mit einer Schablone. Wichtig: Die Löcher sollten nicht gleich durchgebohrt, sondern es sollte nochmal von der anderen Seite angesetzt werden. Sonst könnte das Furnier beschädigt werden. Jetzt Griff- und Schlossrosetten anschrauben, Zierblenden drauf und Türklinke einschieben. Und, schließt die Tür? Alles perfekt. Prima. Jetzt fehlt nur noch die Zierblende. Auch die muss der Monteur erst einmal zusammenbauen. Und jetzt kann er sie einfach aufstecken. Fertig. Genauso wurden auch die anderen Türen eingebaut.

Bauzeit: ein Tag 

Durch die Türen wirkt das Haus schon fast fertig und erinnert kaum noch an eine Baustelle. Und die Bauherren sind dem Einzug wieder einen Schritt nähergekommen.

Bauherrin Irina Blodau:
„Wir sind zufrieden mit den Türen. Es wurde sehr gute Arbeit geleistet und von der Qualität ist es auch genauso, wie wir uns das vorgestellt haben. Es ist schön hell und die Räume wirken noch einmal anders, wenn die Türen jetzt drin sind. Das sieht auch wohnlicher und gemütlicher aus. Einfach sehr gut.“

Endmontage Sanitär – die WC-Schüssel

Noch wohnlicher wird es, wenn auch die Sanitäranlagen fertig sind. Und das passiert jetzt. Endmontage Sanitär: Los geht's mit der WC-Schüssel im Bad. Zuerst Dichtung auf Abfluss und Spülrohr setzen und die Rohre – um die Länge zu ermitteln – schon mal einschieben. Wichtig dabei: Gleitmittel.

So lässt sich alles leicht zusammenstecken und wieder auseinandernehmen. Jetzt wird die Länge der Rohre ausgemessen und auf die Rohre übertragen. Dann zusägen und – wichtig – entgraten, damit dort an der Schnittstelle später keine Schmutzpartikel haften bleiben. Auf die Haltebolzen kommen noch Befestigungshülsen und auch hier muss die richtige Länge eingestellt werden.

Nächster Schritt: Montageband aufkleben. Das weiche Band aus Polyethylen ist eine ideale Schalldämmung und verhindert so die Schallübertragung zwischen WC-Schüssel und Wand. Dann also ran mit der Schüssel! Beim Festschrauben immer auf gerade Ausrichtung achten. Und fertig.

Jetzt kann der Monteur sich um die Spülmechanik kümmern. Auf den Spritzschutz kommt ein Einwurfschacht für Reinigungswürfel und die Wipphebel zur Betätigung des Auslaufventils. Beim Einbau werden die Wipphebel im Auslaufventil eingehängt und die Spritzschutzscheibe festgeschraubt. Jetzt kann der Monteur die Betätigungsstangen für die Hebel einschrauben. Die rote Stange ist dabei übrigens die Sparspülung. Die Schwarze Stange ist die komplette Ladung Vollspülung. Jetzt noch die Drückerplattenhalterung einbauen und zum Schluss die Drückerplatte aufsetzen. Fertig. Fehlt nur noch der Toilettensitz. Perfekt.

Endmontage Sanitär – die Dusche

Dann kann sich der Monteur an die Dusche machen. Zuerst geht's an die Mischbatterie. Beim Einbau orientiert sich der Monteur an den Herstellerangaben, denn je nach Modell und Marke gibt es unterschiedliche Montagevorgaben. Insgesamt baut der Monteur an die dreißig Einzelteile ein, auf die wir nicht alle im Detail eingehen können. Nur so viel: Über den oberen Regler wird zwischen Handbrause und Wandbrause umgestellt und außerdem die Wasserstärke bestimmt. Und der untere Regler ist das Thermostat, mit dem die Wassertemperatur eingestellt wird. Fertig. Die Mischbatterie ist montiert.

Weiter geht's mit dem Anschluss für die Handbrause. Durch das Aufrauen des Gewindes werden kleine Kerben erzeugt, in denen das Dichtband besser hängen bleibt und beim Einschrauben nicht verrutscht. Den Anschluss mit Silikon ummanteln, Wandanschlussbogen aufsetzen und einschrauben. Fertig.

Zum Schluss muss der Monteur oben noch die Kopfbrause anschrauben. Zuerst wird der Brausearm vorbereitet. Zum leichteren Einschrauben benutzt der Monteur eine Montagehilfe, an der er auch sehr einfach die gerade Ausrichtung kontrollieren kann. Passt! Jetzt kommt noch der Duschkopf. Aufschrauben und mit der Kontermutter festziehen. Geschafft. Die Dusche ist montiert. Genauso wurden dann auch die anderen Objekte angeschlossen.

Gesamtbauzeit Endmontage Sanitär: zwei Tage.

 

 

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