Wie geht’s weiter beim Massivhausbau der Blodaus? Der Rohbau ist mittlerweile abgeschlossen. Im ersten Teil wurden die Erdarbeiten und Bodenplatte ausgeführt, in Teil zwei das Mauerwerk und in Teil drei das Dach. Jetzt geht es mit den ersten Innenarbeiten weiter: Fenster und Rohinstallation Elektro.

Der Fensterbau

Für den Fenstereinbau muss zunächst der Fensterrahmen vorbereitet werden. Erster Schritt: Fensteranschlussband setzen. Durch das Dichtband wird gewährleistet, dass die Fensterrahmen luftdicht mit dem Mauerwerk abschließen und kein Wasser von außen nach innen eindringt. Auf die Außenseite des Fensterrahmens kommt ein Dekompressionsdichtband. Das Band dehnt sich nach der Montage aus und verschließt so die Zwischenräume zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk. Mit Abstandshaltern wird der Fensterrahmen ausgerichtet. Alles muss genau in Waage sein, denn sonst könnte es zu Fehlfunktionen kommen: Fenster fallen ungewollt zu, klemmen oder schließen nicht richtig. Auch der Abstand zur Mauerkante muss stimmen. Schließlich sollen alle Fenster in einer Flucht liegen und die Fensterbänke müssen auch passen. Stimmt alles, werden die Schraublöcher gesetzt und der Rahmen mit dem Mauerwerk verschraubt. Jetzt können die Fensterflügel eingehängt und der Griff angeschraubt werden. Ist das geschafft, geht es außen weiter. 

Es braucht noch ein Dichtband. Die Wasserschlitze, über die anfallendes Kondenswasser aus dem Fenster abläuft, bekommen Abdeckkappen. Das sieht besser aus und der Wasserablauf funktioniert auch an windigen Tagen. Innen sorgt der Monteur derweil für dichte Fenster. Alle Zwischenräume werden mit Montageschaum ausgefüllt und die Dichtungsbänder mit dauerelastischer Klebemasse verklebt. So bleibt auch bei Bewegungen im Mauerwerk die Dichtheit erhalten. Die Fenster sind Klimaschutzfenster. 6-Kammerprofil und Dreifachverglasung sorgen für eine hohe Energieeffizienz. Der U-Wert liegt bei 0,7. Im BRALE Standardpaket gehört zu jedem Fenster auch ein Rollladen.  Diesen gibt es optional gegen Aufpreis auch elektrisch. Läuft das Rollo und schließt es richtig? Mit einem mobilen Steuerungsgerät können die Monteure dies testen. Alles prima. 

Fehlen nur noch die Fensterbänke

Bei den Fensterbänken gibt es bei der BRALE eine große Auswahl. Die Bauherren haben sich für Naturstein Jura Marmor entschieden. Außen dagegen: Grauer Granit. Damit das Wasser ablaufen kann, wird die Fensterbank außen nicht genau waagerecht angebracht, sondern leicht abschüssig in einem Winkel von 5°. Das erste Fenster ist fertig. Fehlen noch 14 weitere. Noch zwei auf der rechten Seite, fünf auf der Vorderseite, zwei auf der linken Seite und fünf auf der Rückseite. Der Einbau ist immer gleich und verläuft genauso wie beim ersten Fenster. Nach zwei Tagen sind alle Fenster eingebaut. Das ging zügig und freut auch die Bauherrin. Bauherrin Irina Blodau: „Ich bin froh, dass es schon so weit ist. Wir sind auch begeistert von den Fenstern. Auch, dass wir sie folieren lassen haben. Man hat ja ein Standardpaket bei der BRALE, was inklusive ist und im Prinzip sind die Fenster ja von vornherein weiß. Aber man hat die Möglichkeit, eine andere Farbe zu wählen. Meistens sind es Graustufen, von hell bis dunkel oder braun. Es gibt auch Holzelemente. Preislich gar keine Frage. Aber Geschmack ist natürlich sehr individuell. Wir haben uns für die Farbe entschieden, einen Akzent gesetzt und das gefällt uns sehr gut.“ Auch die Haustür ist drin, wenn auch erstmal mit Behelfsfüllung. Aber das Haus ist jetzt sogar schon abschließbar.

Irina Blodau:
„Man gewöhnt sich immer mehr daran, dass es unser Haus ist. Man bekommt jetzt auch noch einen Schlüssel. Es ist das kleine Stück Realität, das man in den Händen hält. Und man fühlt sich schon langsam in seinem Heim wohl. Man hat das Gefühl, es ist da. Das Ziel kommt immer greifbar näher.“

Die Rohinstallation Elektro – Hausbegehung und Planung

Bei der Elektroinstallation können die Bauherren ihre individuellen Wünsche einbringen. Daher gibt es vor der Installation eine genaue Besprechung mit dem Elektrikermeister. Wo genau sollen welche Anschlüsse hin?

O-Ton Irina Blodau/Elektrikermeister: 

Elektrikermeister: „Wo wollen Sie denn die zwei Lampen für Wohnen und Essen platziert haben?“

Irina Blodau: „Wohnen wäre dann hier, und der Esstisch wäre hier. Es wäre eine ganz normale Leuchte da oben in der Mitte.“ 

Elektrikermeister: „In der Mitte des Raums?“

Irina Blodau: „Genau, in der Mitte des Raums.“ 

Bei der Elektroplanung gibt es viel zu beachten und zu klären: Wie viele Steckdosen braucht man pro Zimmer und wo genau sollen sie platziert werden? Soll sich das Licht von verschiedenen Stellen schalten lassen? Und vieles mehr. O-Ton Irina Blodau/Elektrikermeister:

Elektrikermeister: „Wollen Sie hier noch mal einen Schalter haben, wenn sie zur Terrasse rausgehen? Einfach, dass sie da das Licht ausmachen können? Oder wenn sie abends von der Terrasse reinkommen?“ 

Irina Blodau: „Ja.“ 

Der Elektrikermeister vermerkt alles im Grundrissplan und markiert auch an den Wänden die ungefähre Position für Schalter und Steckdosen. Weiter geht’s in den nächsten Raum. Bis alle durch sind. Insgesamt hat die ganze Besprechung mehr als drei Stunden gedauert. Wichtig: Als Bauherr sollte man sich vorab genau überlegen, welche Wünsche man hat.

Irina Blodau:
„Ich kann wirklich jedem empfehlen, der vorhat ein Haus zu bauen, sich vorher hinzusetzen, Zeichnungen zu machen, am besten Raum für Raum, seine Ideen reinzupacken und dann ins Gespräch zu gehen. Da ist man am besten vorbereitet und dann kann man immer noch mehr ins Detail gehen.“

Die Rohinstallation Elektro – Ausführung und Funktionsweise

Jetzt wird die Planung umgesetzt. Los geht’s im Schlafzimmer, das sich im Obergeschoss befindet. Zuerst: Position der Unterputzdosen und Kabelschlitze vorzeichnen. Laut Elektroplanung kommt hier im Schlafzimmer, gleich neben der Tür, ein Thermostatschalter für die Steuerung der Heizung, ein Rollo-Schalter, ein Lichtschalter und eine Steckdose hin. Hier müssen also vier Aussparungen in die Wand. Rohinstallation Elektro heißt übrigens: Unterputzdosen und Kabel. Der Rest, also Schalter, Steckdoseneinsätze etc., kommt nach dem Putz. Mit der Mauerfräse setzt der Elektriker jetzt den Kabelkanal. Zwei parallel zueinander angebrachte Sägeblätter fräsen circa zwei cm tiefe Schlitze ins Mauerwerk. Der Rest dazwischen wird einfach rausgehämmert.

Oben noch eine Bohrung für das Deckenlampenkabel und fertig ist der Kabelkanal. Der Elektriker kann jetzt die Unterputzdosen einsetzen. Erstmal nur probeweise, ob sie auch passen. Zum Festmachen braucht er Gips. Die Schalter, Steckdosen und Thermostateinsätze sind übrigens genormt und passen alle in die gleichen Unterputzdosen. Das ist sehr praktisch. Am Ende muss noch die gerade Ausrichtung überprüft werden. Andernfalls hängen die Schalter später schief. Alles prima. Die Dosen sitzen. Circa eine Stunde muss der Gips anhärten. 

Jetzt geht’s ans Kabelziehen. Der Elektriker fängt mit der Leitung für das Oberlicht an. Die Deckenlampe wird klassisch mit einem Schalter neben der Tür geschaltet. Daher muss das Kabel in die Unterputzdose für den Lichtschalter. Standardkabel für die Hausinstallation ist das sogenannte „NYM-J 3x1,5 mm²“-Kabel. Dabei handelt es sich um eine dreiadrige Leitung mit jeweils 1,5 mm2 Leitungsquerschnitt. Sie ist typisch für Lampen, Steckdosen etc. Stärkere Verbraucher wie Waschmaschine, Elektroherd etc. brauchen allerdings dickere Leitungen. Das nächste Kabel verbindet Lichtschalter und Steckdose. Und das Kabel für die Steckdose läuft aus dem Raum und in Richtung Verteilerkasten. Über dieses Kabel kommt der Strom in das Zimmer. Die komplette Elektroverkabelung zu zeigen, würde hier bei weitem den Rahmen sprengen. 

Grundsätzlich aber funktioniert die Hausinstallation, die für jedes Zimmer gleich ist, folgendermaßen: Herzstück der Elektroinstallation ist der Verteilerkasten. Hier wird der Strom für das gesamte Haus bereitgestellt. Über eine Zuleitung kommt der Strom aus dem Verteilerkasten in das Zimmer. Vom ersten Verbraucher, wie z.B. hier der Steckdose, wird der Strom an den nächsten Verbraucher, die Deckenleuchte, weitergeleitet. Hier sitzt allerdings noch der Lichtschalter dazwischen. Auch die Steckdosen werden Kabel um Kabel miteinander verbunden - bis alle Verbraucher am Stromkreis hängen. Pro Raum gibt es einen Stromkreis und demnach auch eine Leitung aus dem Verteilerkasten. Sonderfälle sind starke Verbraucher wie Waschmaschine, Elektroherd etc., die ihren eigenen Stromkreis bekommen. 

Zurück zur Rohinstallation: Der Elektriker arbeitet sich zur nächsten Wand vor. Die Kabel werden dabei einfach auf dem Fußboden verlegt und verschwinden später im Estrich. So verbindet er Steckdose - bzw. hier Doppelsteckdose - um Steckdose. Weiter geht’s an der Tür: Thermostatschalter-Verkabelung. 

Der Thermostatschalter regelt die Ventilstellung im Heizkreisverteiler für das jeweilige Zimmer. Für die ein- und ausgehenden Signale braucht man ein 5-adriges Kabel. Verwendet wird das „NYM-J 5 x 1,5 mm²“-Kabel mit wiederum 1,5 mm² Leitungsquerschnitt pro Ader. Das Kabel läuft ebenfalls aus dem Raum Richtung Flur, da wo später der Heizkreisverteiler stehen wird. Damit der Monteur später noch durchsieht, wird das Kabel beschriftet. RT: Raumthermostat Schlafzimmer. 

Fehlt noch die Rollo-Schalter-Verkabelung. Besonderheit hier: Die Bauherren haben sich zusätzlich für eine Zentralsteuerung für alle Rollos pro Etage entschieden. Der Schalter dafür sitzt im Flur. Daher muss ein Kabel Richtung Flur gelegt werden. Ein Zweites geht dann zum Rollladen. Bei einer solchen Installation hat jedes Fenster wie gewohnt seinen eigenen Rolloschalter im Zimmer. Zusätzlich gibt es den Zentralschalter, der an alle Rolloschalter gleichzeitig einen Auf- oder Abbefehl sendet. Mit Clips müssen noch die Kabel fixiert werden und dann wäre der Teil fertig. So geht’s jetzt in allen Räumen weiter: Flur, Kinderzimmer, Bad. Auf die Unterputzdosen wurde noch ein Deckel gesetzt, sodass kein Putz reinläuft. Interessant ist noch zu erwähnen, dass in allen Wohnräumen Homeway-Steckdosen sitzen. Über das grüne Doppelkabel können sowohl Antennensignale – Radio und Fernsehen – sowie Internet und Telefon übertragen werden. Im Erdgeschoss sind auch alle Kabel gelegt. Wohnzimmer, Gäste-WC und Küche mit vielen extra Stromkreisen für Backofen, Geschirrspüler, Elektroherd usw. Insgesamt wurden im Haus mehr als 1 km Kabel verlegt und fast 200 Unterputzdosen gesetzt.

Bauzeit Rohinstallation Elektro: eine Woche.

 

 

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